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    Biotreibstoffe: Ein Schlüssel zur Defossilisierung des Verkehrssektors

     

    Martin Joss klein   

    Ein Beitrag von Martin Joss, Geschäftsführer von Biofuels Schweiz, dem Schweizerischen Verband für Biokraftstoffe

    Nachhaltige Energie aus Abfällen
    Die Bedeutung von Biotreibstoffen auf dem Weg zur CO2-Reduktion im Verkehrssektor wächst kontinuierlich. Die Treibstoffe aus organischen Abfällen sind nahezu CO2-neutral und tragen so zu einer nachhaltigen Zukunft bei. Ein Beispiel für die Vielseitigkeit und Kaskadennutzung ist die Umwandlung von Altspeiseöl aus dem Gastgewerbe in Biodiesel. Abfälle werden so wieder zu wertvollen Energieressourcen. 

    Beimischung als grosser Hebel
    Die Beimischung von Biotreibstoffen in konventionelle Treibstoffe ist ein vielversprechender Ansatz. Beim Diesel beträgt die Beimischungsquote gemäss Norm bis zu sieben Prozent, beim Benzin bis zu fünf Prozent. Diese Treibstoffe lassen sich auch mit synthetischen Produkten kombinieren und ermöglichen eine einfache, kostengünstige Umstellung der Fahrzeugflotte. Es gibt LKWs, die für den Betrieb mit reinem Biodiesel freigegen sind. Transportunternehmen haben so einen praktischen Hebel zur CO2-Reduktion. 

    Erfolge trotz Herausforderungen
    Trotz begrenzter Rohstoffe sind die Erfolge der Biotreibstoffbranche beachtlich. Seit 2014 wurden über 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart, was ihre Effektivität unterstreicht. Der Absatz nachhaltiger Treibstoffe stabilisiert sich auf hohem Niveau. Jährlich werden rund 500 000 Tonnen fossiles CO2 eingespart. Ein solcher Erfolg setzt eine funktionierende Infrastruktur voraus, was auch eine Stärke der erneuerbaren Treibstoffe ist. Denn sie lassen sich über die bestehenden Tankstellen absetzen und in bestehenden Fahrzeugflotten nutzen. 

    Chancen und Entwicklung
    Die biogenen Treibstoffe – hergestellt in der Schweiz oder importiert – spielen auch in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. Die Revision des CO2-Gesetzes sieht ab 2025 eine Überführungspflicht für die Treibstoffimporteure vor. Konkret sollen fünf bis zehn Prozent der Emissionen direkt durch erneuerbare Treibstoffe reduziert werden. Dies hätte eine Absatzsteigerung um 50 Prozent der erneuerbaren Treibstoffe zur Folge.

    Zusammenfassung: Richtung fossilfreie Zukunft
    Erneuerbare Treibstoffe sind ein nachhaltiges und effektives Instrument zur Defossilisierung des Verkehrssektors. Durch ihre Herstellung aus organischen Abfällen und erneuerbaren Energien, ihre Beimischung in herkömmliche Treibstoffe und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten tragen sie massgeblich zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Erreichung der Klimaziele bei. Die Entwicklung und Förderung dieser Treibstoffe ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und fossilfreien Mobilität inklusive des Gütertransports.

     

    Biotreibstoffe: Reduktion in Tonnen CO2-eq

     

    * 2022 geschätzt

     

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